Der Mercedes-Benz 170 S war eine Weiterentwicklung des Modells 170 V, die 1949, zunächst unter der Modellnummer
W 136 IV, erschien.
Der Mercedes-Benz 170 S war 170 mm länger, 104 mm breiter und besser ausgestattet als der 170 V. Anstatt des 1697-cm³-Motors mit 38PS (28 kW) besaß er einen vergrößerten Vierzylinder mit 1767 cm³
Hubraum und einer Leistung von 52 PS (38 kW), der ihm eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h erlaubte. Die Vorderachse war an Schraubenfedern und Doppelquerlenkern aufgehängt, im Gegensatz zur
Querblattfeder des 170 V.
Damit war dieses Modell, das als Limousine, als Cabriolet A und als Cabriolet B erhältlich war, die erste mit „S“ bezeichnete Fahrzeugausführung von Mercedes-Benz; sie wurde häufig als
Direktionswagen genutzt. (Anm.: Der Begriff S-Klasse entstand erst später.)
1952 löste der Mercedes-Benz 170 Sb das Modell 170 S ab. Die interne Bezeichnung lautete nun W 191. Die beiden Cabrioletmodelle waren entfallen, da diese Karosserievarianten nunmehr in die Baureihe
des Mercedes 220 (W 187) integriert waren. Somit war nur noch die Limousine lieferbar. Die Mittelschaltung war einer modischen Lenkradschaltung gewichen, es gab einen Anlassknopf am Armaturenbrett,
die Nockenwelle wurde durch eine Kette angetrieben und die Wirkung der Heizung war verbessert worden.
Zur gleichen Zeit wurde dem Benzinmodell das entsprechende Dieselmodell 170 DS zur Seite gestellt. Es erhielt den Motor vom 170 D mit 1767 cm³ und 40 PS (29 kW; OM 636). Die Fahrleistungen
bewegten sich auf demselben Niveau (100 km/h) wie die des 170 D.
Mit dem Erscheinen des neuen Ponton-Mercedes 180 im Jahre 1953 bot man die nun veraltet erscheinenden S-Modelle deutlich billiger an. Zu diesem Zweck setzte man die Karosserien des 170 S auf die
Fahrgestelle der Modelle 170 V und 170 D. Der Motor des Benziners büßte 7 PS ein und erlaubte nur noch eine Höchstgeschwindigkeit von 116 km/h. Die neuen Modelle mit der Bezeichnung 170 S-V und 170
S-D hießen intern wieder W 136 VIII bzw. W 136 VIII D. Besser situierte Kaufinteressenten schwenkten ohnehin zum bereits seit 1951 erhältlichen Typ 220 über.
Die Baureihe W 191 wurde 1955 eingestellt.